NACHVERDICHTUNG ALS STÄDTEBAULICHE PROBLEMLÖSUNG

Wie in anderen Metropolen ist die Nachfrage nach Wohnraum auch in Stuttgart riesig. Dennoch darf auf freien, unversiegelten Flächen im Stadtgebiet nicht mehr gebaut werden: Der Anteil an Grünflächen soll damit geschützt werden und so das Klima im berüchtigten Stuttgarter „Talkessel“ erträglicher werden. Nachverdichtung lautet also das Zauberwort, auf das die Politik setzt und dafür gute ökologische Gründe ins Feld führt.

Als „Vorzeigeprojekt in Sachen Innenentwicklung“ bezeichnete Stuttgarts Erster Bürgermeister Michael Föll denn auch das Projekt, das „beispielhaft sei, wie hier aus einer nicht optimalen Flächennutzung etwas Neues entsteht“. Denn das neue Wohnquartier „Das Rosenberg“ entstand auf dem ehemaligen AOK-Gelände im beliebten Stuttgarter Westen. Eine solche „Innenentwicklung“ im städtischen Raum sei eine anspruchsvolle Aufgabe, bestätigte auch das Architekturbüro „Linhart Gall Architekten Ingenieure“, das von den Investoren Pflugfelder und Dr. Vogg mit der Planung des Wohnquartiers beauftragt wurde. Für das Ludwigsburger Immobilienunternehmen Pflugfelder war es immerhin mit einem Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro das „größte Projekt der Firmengeschichte“.

"Beispielhaft ist, wie hier aus einer nicht optimalen Flächennutzung etwas Neues entsteht"
Michael Föll, Stuttgarts Erster Bürgermeister

Realisiert wurde ein Wohnquartier, das trotz seiner Größe menschliche, Natur nahe Dimensionen aufweisen sollte. Natur trifft Zeitgeist ist denn auch die passende Kurzformel und dessen künftige Bewohner sich über ein ausgesprochen günstiges Wohlfühlumfeld freuen können: eine attraktive Halbhöhenlage, die mit kurzen Wegen und guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ein ruhiges, weitläufiges Wohnumfeld mit einer urbanen, zeitgemäßen Infrastruktur bietet. Quasi „ums Eck“ liegen gleich drei der bei Stuttgartern ausgesprochen beliebten Naherholungsgebiete Kräherwald, Karlshöhe und Hasenberg.

Teils dreidimensional ausgestaltete Linien betonen und gliedern die einzelne Fassadenbereiche zusätzlich zu der Fugenstruktur der Klinkerriemchen.

Und im Sinne der Natur setzten die Planer auf eine nachhaltige Bauweise, zum Beispiel in Form einer langfristig haltbaren, wartungsfreien und energieeffizienten Fassadenkonstruktion, bei der Klinkerriemchen des Fliesenherstellers Ströher auf dem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) „Stotherm“ eingesetzt wurden. Als gestalterischer Kunstgriff fällt ein weiterer Ansatz der Planer ins Auge: Die neun Stadthäuser wurden mit Klinkerriemchen in verschiedenen Farben sowie unterschiedlichen Oberflächen und Formaten verkleidet, wobei Ströher Sonderfarben nach Architektenwunsch fertigte.

Dank unterschiedlich ausgeführter und in die Gebäudehülle integrierter Balkone, Loggien und Terrassen unterscheidet sich jedes Rosenberg-Haus deutlich von allen anderen.

Klinkerriemchen strukturieren Flächen durch das Fugenraster von Haus aus. Bei den Fassaden der Rosenberg-Gebäude betonen und gliedern die teils dreidimensional ausgestalteten Linien einzelne Fassadenbereiche zusätzlich. In Verbindung mit jeweils unterschiedlich ausgeführten und andersartig in die Gebäudehülle integrierten Balkonen, Loggien und Terrassen tritt ein wohltuender Effekt ein: Jedes einzelne Rosenberg-Haus unterscheidet sich deutlich sichtbar von allen anderen und dennoch bilden sie als Gesamtensemble eine optische Einheit.

Aus
STEIN.KERAMIK.SANITÄR
Ausgabe 6.2020


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Im Nachverdichtungsareal entstanden neun Häuserblocks entlang der Breitscheid- und Falkertstraße, in denen insgesamt 8 000 Quadratmeter Wohnfläche geschaffen werden konnten. Käufern und Mietern stehen im Rosenberg-Areal, dessen zweiter Bauabschnitt 2019 fertiggestellt wurde, nun 186 Wohnungen zur Verfügung, die mit einem Angebot vom 44 m2 großen Singleappartement bis zur 270 m2 großen Penthouse-Wohnung gehobenen Wohnstandard bieten und den Zeitgeist treffen.


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Die Klinker-Riemchen für die Fassaden des Wohnquartiers „Das Rosenberg“ (http://www.rosenberghoefe.de/nc/aktuell/neues/) lieferte die Ströher GmbH (Ströherstraße 2–10, 35683 Dillenburg, www.stroeher.de). Das Wärmedämm-Verbundsysteme WDVS „Stotherm“: https://www.sto.de/de/bauherren_de/fassade_3/wdvs_systeme/stotherm_classic_fassadendaemmung.html (Sto SE & Co., Ehrenbachstraße 1, 79780 Stühlingen, https://www.sto.de/de/)

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