DIE „GESPIEGELTEN ZWILLINGE“ IN NEUEM GLANZ

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-DeutzTwins – so nennt der in New York lebende Künstler Rainer Gross seine über 10 Meter hohe Wasserskulptur. Die vor dem Hochhaus „Kölntriangle“ in Köln-Deutz stehende Installation musste im vergangenen Jahr komplett saniert und mit neuen, großformatigen Glasplatten versehen werden. Der vom Kölner Architekturbüro Supergelb Architekten (vormals Gatermann+Schossig) entworfene „Kölntriangle“ ist das zweithöchste Hochhaus im rechtsrheinischen Teil Kölns. Es wurde zwischen 2004 und 2006 fertiggestellt und ist mit seinen 29 Etagen über 100 Meter hoch. Der Name Kölntriangle rührt vom Grundriss des Hochhauses her, einem Dreieck mit bogenförmigen Kanten.

Spektakuläre „Kunst am Bau“: Eine 10 Meter hohe Wasserinstallation

"Kein Ort ist von so viel Emotionalität geprägt, wie der Ort an dem der Mensch lebt.
SUPERGELB ARCHITEKTEN

Das von den Architekten eigens für das Kölntriangle entwickelte Designkonzept wurde auch für die dazugehörige „Kunst am Bau“ aufgegriffen. So erstellte der 1951 in Köln geborene und seit 1972 in New York lebende Künstler Rainer Gross neben einer typographischen Wandmalerei im Eingangsbereich, die einen kurzen Abriss der Geschichte des Stadtteils Deutz darstellt, auch eine 10 Meter hohe Wasserinstallation. Sie befindet sich vor dem Eingang auf dem westlichen Teil des Ottoplatzes.

Das Kunstwerk „DeutzTwins” ist jedoch mehr als nur eine zehn Meter hohe, schlanke Betonstele, über die Wasser hinabfließt. Ergänzt wird es durch ein „Zwillingsstück“, das sich auf dem Boden unter Wasser befindet und in 90 Grad zur Säule angeordnet ist. Daher der Name „DeutzZwillinge“. Zwillinge sind ohnehin ein klassisches Motiv des Künstlers, auch in seinen Bildern. Im Gegensatz zu seinen Gemälden, hat Gross bei dieser Wasserskulptur die Bilder jedoch nicht gespiegelt neben einander gestellt, sondern er hat sie im Winkel von 90 Grad aufgebaut. Der Künstler spricht von einer aufgeklappten Skulptur; denn die horizontale Hälfte des Zwillingsbildes dient als Boden des eigens dazu angelegten 10 Meter schmalen länglichen Wasserbeckens. Der vertikale Zwilling erscheint dagegen als „Standbild”, über das ein Wasserschleier läuft. Die so entstandene „spiegelnde Einheit“ beeindruckt den Betrachter durch das beleuchtete Becken besonders bei Dunkelheit.

Mit Reaktionsharzprodukten den Herausforderungen begegnen

Um die oben beschriebene Wirkung zu erzielen, arbeitete der Künstler mit großformatigen Glasfliesen. Da die Fliesen jedoch im Laufe der Zeit teilweise abfielen, musste das gesamte Kunstwerk im vergangenen Jahr einer Komplettsanierung unterzogen werden. Um die „gespiegelten Zwillinge“ in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, galt es, neue großformatige Glasfliesen im Format 2 x 1 Meter mit dem von Rainer Gross entworfenen Kunstaufdruck sowohl auf der sanierten, 10 Meter hohen und 2 Meter breiten Betonwand, als auch auf der 10 Meter langen und 2 Meter breiten Edelstahlwanne sicher zu verlegen. Eine Herausforderung speziell auch für den Handwerker, in diesem Fall die Firma Lukait & Deiters, ein seit 1994 bestehender Fliesenfachbetrieb aus Bergisch Gladbach. Bei der Wahl der dazu geeigneten Verlegeprodukte entschied man sich für den Einsatz von Reaktionsharzprodukten aus dem Sortiment des Wiesbadener Bauchemieherstellers Sopro Bauchemie.

In einem ersten Schritt wurden die Untergründe mit einer Grundierung behandelt, einem lösemittelfreien, nicht pigmentierten zweikomponentigen Epoxidharz, das niedrigviskos und kapillaraktiv ist und so in feinste Kapillaren und Poren eindringen kann. Die Grundierung wurde mit groben chemisch hoch reinen, feuergetrockneten Quarzsand abgesandet. Auf die so vorbereiteten Untergründe wurden die vom Künstler entworfenen, großformatigen Glasfliesen mit einem zweikomponentigen, hellen Polyurethan-Reaktionsharz-Klebstoff (R2 T nach DIN EN 12004). Er ist hochflexibel mit einer hohen Klebekraft. Das prädestiniert ihn für Verlegearbeiten von verformungsempfindlichen Materialien auf kritischen Untergründen mit erhöhten Anforderungen an Haftzugfestigkeit und Haftscherfestigkeit, Elastizität und Wasserdichtigkeit. Alles Anforderungen wie sie auch hier in Köln vorlagen. Zum Füllen von Anschluss- und Bewegungsfugen kam ein elastischer, neutralvernetzender Silicon-Dichtstoff zum Einsatz. Zusätzlich wurden die Glasplatten nach dem Verlegen noch mechanisch verankert.

Aus
STEIN.KERAMIK.SANITÄR
Ausgabe 1.2021

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Rainer Gross, 1951 in Köln geboren, verließ nach dem Studium an der Kölner Fachhochschule für Kunst 1973 im Alter von 22 Jahren Köln, um nach New York zu gehen. 1979 begann er seine Karriere als unabhängiger Künstler mit figurativen Gemälden mit Elementen der Europäischen Kunstgeschichte. Zur abstrakten Malerei fand er 1993 mit der Serie der „Fingertip Tingling“. In seinen „Contact Paintings“ stehen Material und Farbe im Vordergrund, deren Struktur an den maroden Charme abblätternder Hauswände erinnert. Mit gleicher Technik malt er die Serie der Logos, für die er Marken bekannter amerikanischer Firmen auswählt. http://www.rainergross.com/

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Baudaten:
Planungsbüro: Supergelb Architekten GmbH, Köln (vorm. Gatermann + Schossig),
Richartzstrasse 10
50667 Köln
https://www.supergelb-architekten.de/

Verlegebetrieb: Lukait und Deiters Fliesenfachbetrieb GmbH,
Odenthaler Straße 229
51467 Bergisch Gladbach
https://www.lukait-deiters.de/

Bauherr: Stadt Köln
Fertigstellung: September 2019

Verlegeprodukte:
Sopro Epoxi-Grundierung (EPG 522), Sopro Quarzsand grob (QS 511), Sopro PU-Kleber (PUK 503), Sopro MarmorSilicon (alle Sopro Bauchemie GmbH, Postfach 42 01 52, 65102 Wiesbaden, https://www.sopro.com/de-de/


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