GENUSS, STIL, KUNST, FROHSINN IN HARMONISCHEM EINKLANG

Konsequent und stilecht: Die Zimmernummerierung per Flaschenpost, allerdings nicht zum Konsum bestimmt
© Sonnenhotel Römmert

-

-

Genussmenschen und Weinliebhaber finden im neuen Sonnenhotel Weingut Römmert in Volkach Volkach im unterfränkischen Landkreis Kitzingen, ca. 50 Km nordwestlich von Nürnberg, ein außergewöhnliches Urlaubsdomizil. Stil und Ambiente des Hotels lassen keinen Zweifel: Wir sind in einem Weinland.

"Wir wollten den Zimmern Großzügigkeit verleihen und die Ecke, in der sonst das Badezimmer verschwindet, gestalterisch auflösen"

Manfred Stockinger, Architekt1

Dafür verantwortlich zeichnete das Regensburger Architekturbüro „konzept a+“, das gemeinsam mit der Innenarchitektin Silvana Gutjahr (Möbel) und der Künstlerin Ameli Neureuther ein Projekt entwickelte, das Ästhetik und Funktionalität harmonisch verbindet. Neben den Gästezimmern waren auch die Gästebäder ein wichtiger Teil des Harmoniekonzeptes. Das Rezept: Während üblicherweise Waschtische und Duschböden wegen ihrer anderen Materialität „aus der Reihe tanzen“, sollten hier die gleichen keramischen Fliesen wie an Boden und Wand für optische Ruhe und damit für eine beruhigende Wohlfühl-Atmosphäre sorgen.

Die gemütlichen und zugleich modernen Hotelzimmer am Fuße der fränkischen Weinberge wurden in Zusammenarbeit mit der Innenarchitektin Silvana Gutjahr und der Künstlerin Ameli Neureuther gestaltet. Ihre großflächige Pop-Art-Bilder zieren unter anderem die verschiebbare Glastrennwand zwischen Bade- und eigentlichem Hotelzimmer und sorgen für heitere, thematisch angepasste Blickfänge. Während sich üblicherweise das Möbeldesign auf die Gästezimmer konzentriert, war die Innenarchitektin auch im Badezimmer tätig. Von ihr stammen die typischen, eigens für dieses Projekt entworfenen Regale aus Eichenholz, die als kontrastierender Unterbau für den keramischen Waschtisch dienen.

Der Gesamtcharakter des Hotels spielt gekonnt mit dem Thema Wein und den damit verbundenen Vorstellungen

Die Intention des Architekturbüros bestand darin, die Badezimmer mit einer gewissen Variabilität in die Gästezimmer zu integrieren und nur durch die verschiebbare, künstlerisch gestaltete Glaswand zu trennen. „Wir wollten den Zimmern Großzügigkeit verleihen und die Ecke, in der sonst das Badezimmer ‚verschwindet‘, gestalterisch auflösen“, erklärt Büro-Inhaber Manfred Stockinger. Den Gästen bleibt es dabei überlassen, ob sie die Glastrennwand diskret schließen und die Neureuthers Kunst genießen oder doch lieber großzügig geöffnet lassen.

Bei der Inneneinrichtung findet sich das Thema Wein wieder. Warme Farben und natürliche Materialien nehmen Bezug auf die fruchtbaren Anbaugebiete der Umgebung. Philosophisch angehauchte Weisheiten und großformatige Kunstwerke lassen die Gäste in die Welt des Genusses eintauchen. Die Bäder sind bei Bedarf durch eine verschiebbare, künstlerisch gestaltete Glaswand abtrennbar. Sie ist undurchsichtig aber Licht durchlässig, so dass auch im geschlossenen Zustand das Bad Tageslicht bekommt.

.

.

Die unterschiedlichen Spielarten mit den Fliesenfarben Basalt und Mittelgrau erzeugen ein reizvolles Wechselspiel zwischen Ton-in-Ton-Kombinationen und spannungsreich inszenierten Kontrasten. „Wir wollten die Bäder offen gestalten und innenarchitektonisch in die Gästezimmer integrieren. Deshalb war es für uns ganz besonders wichtig, dass der Waschtisch nicht wie ein klassischer Waschtisch erscheint, sondern vielmehr wie ein dem Zimmer zugeordnetes Möbelstück“, erläutert Katharina Engel, Innenarchitektin bei konzept a+. „Mit dem System Surf war es uns möglich, einen Waschtisch wie aus einem Guss einzusetzen und in Verbindung mit den Wand- und Bodenfliesen die Anmutung eines abstrahierten Natursteintroges zu erzeugen.“ Zudem konnten auf diese Weise die keramischen Waschtische exakt in die jeweilige Badsituation eingepasst wurden. Sie wurden auf Maß vorgefertigt, um den schnellen Einbau vor Ort zu unterstützen.

Ein Blickfang in den Badezimmern ist der aus keramischen Fliesen gefertigte Waschtisch des Systems „Surf“. Es wird einbaufertig geliefert inklusive eingefräster Ablaufrille entlang dem hinteren Rand, die das Wasser per Kapillarwirkung dem Ablauf zuführt. Die eingesetzte Fliesenserie ermöglicht ganzheitliche Konzepte und zieht sich über die Wand und den Boden bis hinein in den Duschbereich.
Das Detailfoto links zeigt die exakte Verarbeitung der Kanten der Waschbecken.


Das Prinzip der Kapillarwirkung
Die keramischen Waschtische und Duschböden des Systems „Surf“ wurden von dem Fliesenhersteller Agrob Buchtal in Kooperation mit dem Badsystem-Spezialisten Gerloff & Söhne entwickelt. Sie sind in verschiedenen Standardgrößen lieferbar und darüber hinaus auch als projektspezifische Sonderfertigungen. In einem Spezialverfahren werden die Keramik-Fliesen zu einem geradlinigen und bewusst schnörkellosen Waschtisch konfektioniert, der durch puristische Formensprache, fugenlose Teilflächen auffällt. Waschtisch und Wandfliesen bilden so einen Dialog und können vielfältig kombiniert werden: Kontrastierend mit spannungsvoller Dynamik, korrespondierend mit differenzierten Abstufungen oder exakt Ton-in-Ton. Die Lieferung erfolgt montagefertig mit Wandhalterung sowie passendem Ablauf, der die so genannte Kapillarwirkung nutzt. Das Becken weist das notwendige leichte Gefälle auf, wobei das Wasser durch eine eingefräste Querrille dem Ablauf zugeführt wird.

Dieses Ablaufprinzip nutzt auch der Duschboden des Systems. Seine Abmessungen betragen 60 x 120 Zentimeter, so dass selbst großzügige Duschen fugenlos keramisch realisiert werden können. Verschiedene Fliesenserien stehen zur Auswahl, so dass Waschtisch, Duschboden sowie Wand- und Bodenfliesen variabel aufeinander abgestimmt werden können. Besonders attraktiv hier: Neben dem klassischen Ablauf mit Metalldeckel gibt es eine exklusive Lösung („Slot“) mit einem Keramikdeckel aus dem gleichen Material wie der Duschboden.


Aus
STEIN.KERAMIK.SANITÄR
Ausgabe 1.2021

-

-

Fotos:
agrob-buchtal.de /

Herbert Bürger, Schwandorf

-

-

-


INFO:

Die Künstlerin Ameli Neureuther kam als erstes von zwei Kindern der beiden ehemaligen Skirennläufer Rosi Mittermaier und Christian Neureuther im Münchener Stadtteil Pasing zur Welt. Auch ihr Bruder Felix ist ehemaliger Skirennläufer. Ihr Ururgroßvater war der Maler Eugen Napoleon Neureuther (1806–1882), nach dem nebst seinem Bruder, dem Architekten Gottfried von Neureuther, in der Münchner Maxvorstadt die Neureutherstraße benannt ist, ihr Urururgroßvater: der Maler Ludwig Neureuther (1774–1832). Von 1999 bis 2001 studierte AmeliNeureuther im Rahmen eines „Art Foundation Year“ an der Cambridge School of Arts. Ab 2001 setzte sie ihre Ausbildung an der internationalen Modeschule Esmod in München fort. Damals ging sie mit ihrem Outfit „Mixed expression“ neben den 160 weiteren Schülern der Modeschule in die Öffentlichkeit. Längere Zeit arbeitete sie in New York für das Modelabel Marc Jacobs, sechs Jahre lang war sie in Berlin unter Wolfgang Joop als Designerin mitverantwortlich für das Modelabel Wunderkind. Für die alpinen Skiweltmeisterschaften 2011 in Garmisch-Partenkirchen entwarf Neureuther die Maskottchen Ga und Pa, zwei Figuren in Form eines Schneeballs


Das neue vom Architekturbüros konzept a+ (https://www.konzeptaplus.de/) entworfene „Sonnenhotel Weingut Römmert“ liegt am Fuße der fränkischen Weinberge vis-à-vis des über 100-jährigen Weingutes Römmert. Die erfrischende Atmosphäre der Gästezimmer verdankt es der Innenarchitektin Silvana Gutjahr (https://silvanagutjahr.de/) und der Künstlerin und Modedesignerin Ameli Neureuther (https://www.ameli-neureuther.com/), die Tochter des Sportler-Ehepaares und Ski-Legenden Rosi Mittermaier und Christian Neureuther. Zum Unterschied zu ihrem Bruder Felix, ebenfalls ehemals erfolgreicher Skifahrer, trat sie höchst selten in der glamourösen Sportöffentlichkeit zusammen mit ihren Eltern auf. Die keramische Ausstattung des Sonnenhotels erfolgte mit Produkten der Agrob Buchtal GmbH (agrob-buchtal.de) und deren System „Surf“, hier in Verbindung mit der Fliesenserie „Nova“ (Format 30 x 60 Zentimeter mit Rutschhemmungsklasse R10). Das System Surf beinhaltet keramische Waschtische und Duschböden, die von Agrob Buchtal in Kooperation mit dem Badsystem-Spezialisten Gerloff & Söhne in Eschwege (https://www.gerloff.com/) angeboten werden.


-

-

-

-