Ein Beitrag aus SKS Ausgabe 6.2022

Wohnen & Speisen über den Dächern von Frankfurt

Zugegeben, der Frankfurter Messeturm ist ein ordentliches Stück höher, und so manches Bürogebäude, das das Bild der Frankfurter Skyline prägt, ebenso. Aber keines dieser hochaufragenden architektonischen Monumente kann mit der Geschichte des „Henniger Turms“ mithalten. Und auch zugegeben: die Geschichte dieses Bauwerks, um das es hier aktuell geht, ist erst fünf Jahre „kurz“, aber es ersetzt ein Monument gleichen Namens an nahezu gleicher Stelle mit immerhin 57-jähriger Geschichte und sogar einen Rekordhalter, zumindest bis 1974.

Bis dahin war der alte „Henniger Turm“, vormals Getreidesilo der Henninger Brauerei mit Aussichtsplattform, nämlich das höchste Bauwerk Frankfurts. 2013 kam das Aus für das ehemalige Wahrzeichen des Frankfurter Stadtteils Sachsenhausen. Doch Sachsenhausen ohne Henninger Turm schien keine Option. So lässt jetzt ein neues Bauwerk an fast der gleichen Stelle auf dem ehemaligen Brauerei-Areal im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen das prägende Bild des ursprünglichen Turmbaus eindrucksvoll wiederaufleben. Die Kontur des im November 2017 fertiggestellten Wohnhochhauses ist dem ursprünglichen Gebäude mit dem markanten aufgesetztem Drehrestaurant nachempfunden. Auch in der neuen Turmspitze gibt es wieder ein Restaurant und eine Aussichtsplattform.

Die Vielfalt im neuen Turm reicht bis zur Gastronomie, Fitnessbereichen mit Swimmingpool auf der Dachterrasse und zum neugestalteten, aufgesetzten „Fass“.

Doch statt des ursprünglichen 14 000 Tonnen Speichervolumens für Getreide geht es in dem von den Frankfurter Architekten Meixner Schlüter Wendt geplanten Neubau individuell und exklusiv zu. Der neue Henninger Turm ist höher und breiter, vor allem aber ist er exklusiver in seiner Nutzung und Ausstattung. Was aber in keiner Weise die Assoziation „Henninger Turm“ stört. 140 Meter hoch ragt der Solitär über dem südlichen Stadtteil Sachsenhausen empor und zählt damit zu den höchsten Wohnhäusern Deutschlands. Insgesamt 40 Stockwerke hat er mit etwa 200 unterschiedlichen Wohnwelten, hochwertig bis luxuriös in der Ausstattung. Die Gesellschaft Actris Henninger Turm aus Mannheim erwarb das Areal der gleichnamigen Brauerei und realisierte Ende 2017 den neuen Wohnturm.

Die Vielfalt im neuen Turm beginnt in der Sockelbebauung bei diversen Einkaufsmöglichkeiten und reicht bis zur Gastronomie, Fitnessbereichen mit Swimmingpool auf der Dachterrasse und zum neugestalteten, aufgesetzten „Fass“. Hier haben ein exklusives Restaurant, eine große Aussichtsplattform und vier Lofts von jeweils 350 Quadratmetern Fläche ihren Platz gefunden.

Von der eleganten Lobby gelangen Bewohner und Gäste mit Aufzügen zu den Wohnungen oder direkt ins Panoramarestaurant „Franziska“ auf der 38. und 39. Etage. Damit nichts den Blick auf die Frankfurter Skyline behindert, ist das Restaurant mit bodentief verglasten Panoramafenstern ausgestattet. Doch auch das Interior kann sich sehen lassen: Der in Frankfurt lebende Innendesigner Yacob Asmellash hat es in unaufgeregtem Luxus mit Materialien wie Marmor, Messing und Samt in Smaragdgrün und Saphirblau gestaltet. Mittelpunkt des kulinarischen Geschehens ist die offene Küche mit integriertem Tresen. Sie verbindet zwei der momentan angesagten Gastronomietrends: „Chef´s Table-Counter“ und „Rooftop- Dining“.

Sowohl öffentlichen Bereiche wie auch die Wohnungen wurden mit hochwertigen Bodenbelägen, Während die Verkehrswege mit keramischen Fliesen belegt wurden, erhielten die Wohnungen Bodenbeläge aus Massivholz oder Zweischicht-Parkett.

Die einzelnen Gestaltungselemente sind in einer faszinierenden Kombination aus Farbe, Material und Format perfekt aufeinander sowie auf die Räumlichkeiten und ihre Nutzung abgestimmt. Das Frankfurter Unternehmen Hermitage Home & Design hat in dem Panorama-Restaurant neben der Boden- und Wandgestaltung mit großflächigen Fliesen ein Highlight mit hexagonalen, in verschiedenen Goldtönen glänzenden Fliesen in der offenen Show-Küche gesetzt, das durch eine passende Beleuchtung verstärkt wird. Auch die in der eleganten Lobby verbauten Fliesen sind aus dem Hause Hermitage und setzen im Gesamtkonzept einen besonderen Akzent.
Individuell geht es zu beim Wohnen. Jede Wohnung ist anders geschnitten und mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet, die anspruchsvolles Wohnen ausmachen. Wintergärten und Balkone vollenden das Wohngefühl auf höchstem Niveau, abgerundet von einem spektakulären Blick auf Frankfurts Skyline.
Besonderheit bei diesem Objekt sind die betonkernaktivierten Decken, die für die Flächenheizung und –kühlung verwendet werden. Darauf wurden teils Zement- und teils Calciumsulfatestriche eingebaut. Aufgrund unterschiedlicher, aber immer zu niedriger Höhenlage der Estriche waren Ausgleichsarbeiten von 20 bis teilweise 30 mm erforderlich. Dazu musste der Untergrund zur Haftungssicherstellung und Verfestigung der teils weichen Estrichrandzonen zunächst mit einer emissionsarmen, zweikomponentigen, lösemittelfreien Epoxidgrundierung und Feuchtesperre vorbehandelt werden.

Bis zu seinem Abriss 2013 war der alte Henninger Turm eines der Wahrzeichen der Stadt Frankfurt. Wie ein Phönix aus der Asche ist er 2017 an fast der gleichen Stelle auf dem ehemaligen Brauerei-Areal wieder auferstanden. In seiner Form ähnelt der neue Turm dem ursprünglichen Gebäude, das Emil Lieser, ein deutscher Architekt, Hochschullehrer und nationalsozialistischer Hochschulpolitiker, 1959–1961 für die Henninger-Brauerei entwarf. Lieser lebte von 1901 bis 1990.


INFO:
Da Nachhaltigkeit und Aufenthaltsqualität bei dem Wohn-Projekt „Henninger Turm“ ebenfalls eine erhebliche Bedeutung zukommen, wurde im gesamten Gebäude auch hohes Augenmerk auf für Umwelt und Gesundheit unbedenkliche Produkte gelegt. Die eingesetzten Verlegeprodukte sind von der GEV mit dem EMICODE EC1 Plus (sehr emissionsarm) zertifiziert und mit dem Blauen Engel nach DE-UZ 113 ausgezeichnet. Die Architekten: Meixner Schlüter Wendt (https://www.meixner-schlueter-wendt.de/), das Design Konzept des Panorama-Restaurant: Innendesigner Yacob Asmellash (https://website.yacob.de/), Fliesenverlegung: Hermitage Home & Design GmbH & Co. KG (https://hermitage-frankfurt.de/fliesen/), Parkettverlegung: Straehuber AG (https://www.straehuber-ag.de/), die eingesetzten Verlegeprodukte für Fliesen und Parkett: Mapei GmbH (https://www.mapei.com/de/de-de/startseite)

Fotos: Christoph Kraneburg Köln Frankfurt, Norbert Miguletz

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