PLATZ FÜR BAD-KOMFORT AUCH BEI WENIG PLATZ

.

.

.

In den Zeiten des Nachkriegs-Baubooms galt das Badezimmer als notwendiges Übel. Wichtig waren repräsentative Wohnräume zum Vorzeigen als Teilnehmer des Wirtschaftswunders. Heute hat das Badezimmer einen ganz anderen Stellenwert. Nur der Grundriss von damals ist geblieben.

Eine Badsanierung in Altbauten wird nicht selten durch unüberwindbar scheinende Hindernisse ausgebremst. Hier sind es besonders die räumlichen Gegebenheiten, die bei der Gestaltung für Kopfzerbrechen sorgen. Grund ist nicht zuletzt die Tatsache, dass das Bad lange Zeit als notwendiges Übel galt und sich als Nebenraum mit dem „Grundriss-Resten“ begnügen musste. Das Ergebnis waren im ungünstigsten Fall so genannte Schlauchbäder, die aktuellen Sanierungswünschen enge Grenzen setzen, zumal Änderungen des Grundrisses speziell im Mietwohnungsbau kaum realisierbar sind.
Heute haben sich die Ansprüche an ein Bad grundlegend geändert, so dass Vermieter kaum mit einem Bad punkten können, das lediglich sanitäre Grundbedürfnisse befriedigen kann. Vor allem in so genannten „Schlauchbädern“ ist das Platzangebot für die Installation aller relevanten Sanitärobjekte sehr begrenzt. Dennoch erwartet man wie in jedem modernen Badezimmer auch hier eine bodengleiche Dusche mit Glasabtrennung. Zudem muss das Badezimmer Platz für ein WC und einen Waschtisch bei gleichzeitig ausreichendem Bewegungsraum bereitstellen.

„Selbst die kleinsten Badezimmer lassen sich mit allen notwendigen Sanitärobjekten einrichten, ohne dass auf den nötigen Komfort verzichtet werden muss“

Vorwandinstallationselemente aus Polyurethan-Hart-Integralschaum (PUR) können in solchen Fällen die rettende Lösung sein. Bauzubehörhersteller Grumbach hat sehr früh erkannt, wie eng es in vielen bundesdeutschen Badezimmern ist und deshalb sehr kompakte und Platz sparende Installationselemente entwickelt. Ein typisches Beispiel und gewissermaßen der Urtyp solcher Elemente ist der „Eck-WC-Stein“ mit einer Diagonale von 40 cm und einer Tiefe von 22 cm, den es in verschiedenen Höhen gibt, so dass es auch für Problemzonen wie unter Dachschrägen oder vor Fenstern Lösungen gibt. Gefertigt aus Polyurethan-Hart-Integralschaum enthalten sie die komplette Spültechnik und alle Anschlüsse für eine leichte Montage. Die glatten Oberflächen lassen sich anschließend leicht passend zum Badambiente bekleiden. Gleiches gilt analog auch für Waschtisch oder Bidet. Und natürlich darf auch im Schlauchbad eine Dusche nicht fehlen, sinnvollerweise und entsprechend der aktuellen Wunschliste sollte sie schwellenlos begehbar sein. Gerade im kleinen Bad wirkt sie abgesehen vom Komfortgewinn Raum vergrößernd, auch wenn Rollstuhlfahrer im Schlauchbad trotz aller Planungstricks kaum zurechtkommen dürften.

Dieser Vergleich von drei Möglichkeiten, ein nur 90 cm breites Schlauchbad einzurichten, zeigt, dass durch die geschickte Auswahl der Installationselemente Platz gespart werden kann.

Duschbodenelemente aus PUR haben sich als besonders geeignet erwiesen, weil sie mit dem gleichen Material belegt werden können wie der Badezimmerboden, was der Großzügigkeit zusätzlich zugutekommt. Ein solches Duschbodenelement kann auf einem Ausgleichs-Estrich platziert werden. Alternativ sind Höhenausgleichsplatten als Unterbau und ein Tragrahmen aus Stahlrohren lieferbar. Mit einer Bauhöhe von je nach Ausführung gerade einmal 75 mm bzw. 105 mm sind die Elemente extrem flach. Die Standardgrößen von 90 x 90 cm bzw. 120 x 120 cm lassen sich problemlos auch in einer Sonderanfertigung an die Einbausituation anzupassen. Das größte Duschbodenelement wird mit den Abmessungen 120 x 200 cm angeboten.
Die drei folgenden Raumkonzepte sollen die Möglichkeiten verdeutlichen.

Großzügige Raumaufteilung
Wenn die Badezimmergröße ausreichend Platz bietet, kann auf Sonderanfertigungen und auf Produkte für spezielle Einbausituationen verzichtet werden. Hier ist zum Beispiel der 110 cm hohe „WC-Stein“ für die Vorwandinstallation geeignet. Mit einer Tiefe von nur 15 cm und einer Breite von 50 cm kann dieses Element platzsparend im Raum platziert werden. In diesem Beispiel wurde das Element aufgrund des Abstands zur Zimmertür mit einer Tiefe von 12,5 cm eingebaut. Eine solche Kürzung wird werkseitig beim Hersteller vorgenommen. Für den Duschbereich wurde ein 120 x 120 cm großes Duschbodenelement eingesetzt. Da das Raumkonzept ausreichend Platz bietet, ist kein Sondermaß des Duschbodenelements nötig. Für den Einsatz des Elements mit waagerechtem Ablauf ist lediglich eine Höhe von 105 mm im Fußbodenaufbau erforderlich. Der im Bodenablauf eingesetzte Geruchsverschluss ist leicht entnehmbar und zu reinigen. Die Seitenblende aus Edelstahl ist höhenverstellbar, um die verschiedenen Belagshöhen von 6 mm bis 18 mm abzudecken. Die wasserdichte Abdichtung von Duschbodenelement zur Wand bzw. zum Boden ist mit dem fest angebrachten Dichtfolienüberstand von 50 mm sichergestellt. Das WC-Element ist in diesem Beispiel nicht gefliest, sondern wurde mit Dekorplatten aus dem Sortiment von Grumbach bekleidet.

Schlauchbad mit 120 cm Breite
In Schlauchbädern ist die Anordnung der Sanitärobjekte entscheidend, um das vorhandene Platzangebot bestmöglich auszunutzen. In einem solchen Bad mit einer Zimmerbreite von nur 120 cm ist die Gestaltung des Duschbereichs optimal mit dem Duschbodenelement mit Rinnenentwässerung und höhenverstellbarer Seitenblende umzusetzen. Da das Duschbodenelement maßlich mit 120 x 120 cm passend zur Zimmerbreite ist, ist keine Sonderanfertigung nötig.
Hier muss vor allem auf die Breite des Durchgangs zum Duschbereich geachtet werden. Um ihn so breit wie möglich zu gestalten, ist der Einsatz eines „Eck-WC-Steins“ sinnvoll. Da die WC-Keramik damit im 45°-Winkel zur Wand platziert wird, hat der Einstiegsbereich zur Dusche eine optimale Breite. Das WC-Element ist mit einer Diagonalen von 40
 cm und einer Tiefe von nur 22 cm einesder kompaktesten Vorwandelemente auf dem Markt. Ein großer Vorteil bei der Montage ist die Option der „einseitigen Wandmontage“. Das Element ist an nur einer tragenden Raumwand montiert. Für einen festen Stand ist im Deckel des Elements ein zusätzlicher Verschraubungspunkt vorgesehen. Im Gesamtkonzept des Bades ist ein platzsparender Waschtisch vorgesehen, damit auch hier der Durchgang zur Dusche ausreichend groß ist. Eine Glasabtrennung, welche direkt auf dem Edelstahlrahmen des Duschbodenelements platziert wird, schützt den WC-Bereich vor Spritzwasser

Schlauchbad mit 90 cm Breite
Oftmals findet man in den Wohnungen des Nachkriegs-Baubooms sogar noch schmalere Schlauchbäder vor, welche gerade einmal eine Breite von 90 cm aufweisen. Aber selbst für solche Einbausituationen gibt es die Chance eines Upgrades, wie dieses Beispiel zeigt. So wurde hier für den Duschbereich ein Duschbodenelement mit Rinnenentwässerung und höhenverstellbarer Seitenblende vorgesehen, für die Raumbreite von nur 90 cm ist allerdings als Sonderanfertigung. Hersteller Grumbach kann alle seine Duschbodenelemente werkseitig an die jeweilige Einbausituation anpassen. Dadurch ist gewährleistet, dass die Duschbodenelemente weiterhin mit dem überstehenden Dichtfolienrand, für die sichere Andichtung an Wand und Boden ausgestattet sind.
Da der Durchgang zur Dusche hier noch enger ist, ein WC-Stein oder Eck-WC-Stein zu weit in den Raum hineinragen würde und den Durchgang zusätzlich schmälern w
ürde, sorgt ein so genannter SLIM-Block für Abhilfe. Das gerade einmal 20 cm schmale Element wurde in Kombination mit einem 15°-Winkelelemente in einem Winkel von 15° zur Wand im Badezimmer platziert. Dadurch erhöht sich die Breite des Durchgangs erheblich. In einem 90 cm schmalen Badezimmer bleibt bei einer Montage eines WC-Steins gerade einmal ein Durchgang von 23 cm. Die Variante mit einem Eck-WC-Stein, welcher 45° geneigt eingesetzt wird, ermöglicht 31,5 cm. Aber die optimale Lösung ergibt sich mit den 15°-Winkelelementen, die einen Durchgang von 43,5 cm schaffen. Eingebettet in diesen 15°-Winkelelementen ist der SLIM-Block mit seinen Außenmaßen von 20 x 20 cm. Bei einer Höhe von 110 cm ist er mit einem Spülvolumen von 6 Litern ausreichend für gängige WC-Keramiken. Aufgrund der speziellen Einbaulage im 15°-Winkel zur Wand ist bei deren Auswahl allerdings besonders auf die Breite zu achten. Die maximale WC-Breite an der Befestigungsseite ist mit 280 mm festgelegt, damit die Keramik vollflächig an der Frontplatte der Winkelelemente anliegt. Da in diesem schmalen Schlauchbad auch ein Waschtisch Platz finden muss, wurde in diesem Beispiel ein besonders schmales Waschtisch-Element in der Höhe von 110 cm montiert, wobei hier eine Sonderanfertigung mit einer minimalen Tiefe von 8 cm erforderlich ist. Alle Anschlüsse und der Abfluss sind vorbereitet. Kombiniert man das Element mit einem besonders flachen Waschtisch, ist der gesamte Durchgang zum Duschbereich größtmöglich ausgeführt.

Aus
STEIN.KERAMIK.SANITÄR
Ausgabe 3.2021

-

-

Fotos und Grafik: Grumbach

Die Firma Grumbach hat sich mit seinen sanitären Elementen frühzeitig auf platzsparende Installationen eingestellt. Mit inzwischen etwa acht Modellen und der Möglichkeit, werkseitig Sonderlösungen anzubieten, sowie Duschboards für bodengleiche Duschen kann auch auf ungünstigen Bad-Grundrissen zeitgemäßer Badkomfort realisiert werden: Karl Grumbach GmbH, www.grumbach.net

-

-

-

-