URBANE OASE HINTER HISTORISCHER FASSADE

Foto: Hotel Alexander Plaza Berlin

Im pulsierenden Zentrum von Berlin, das heute banal als Ortsteil „Mitte“ bezeichnet wird, präsentiert sich das Alexander Plaza mit der Adresse „Rosenstraße 1“ als modernes Refugium mit umfassendem Komfort. Dabei ist hier von eben diesem pulsierenden Leben und der Nähe zu ihm wenig zu spüren. Vielmehr ist die heute verkehrsberuhigte Rosenstraße ein Standort von historischer Bedeutsamkeit. Es umfasst einen der ältesten Stadträume Berlins: das Marienviertel

Das Vier-Sterne-Superior-Hotel in einem denkmalgeschützten Geschäftshaus von 1900 liegt zwischen den Hotspots Alexanderplatz und Hackesche Höfe. Seine komplette Renovierung im Jahre 2019 hat die Convalor Immobilien Gesellschaft gemeinsam mit dem Betreiber Classik Hotel Collection und dem Bauträger Berlanto für die 94 Zimmer des schmucken Boutiquehotels, den Spa-Bereich und mehrere Tagungsräume umgesetzt. Dabei galt es, hohe Qualitätsansprüche mit Liebe zu historischen Details und eleganter Wohnlichkeit in einem schlüssigen Konzept zu vereinen.

In dem Gebäude spürt man trotz aller Veränderungen auch heute noch seine Geschichte

Zu Beginn des Jahres 1992 wurde das Gebäude durch die damalige Treuhand zum Verkauf ausgeschrieben. Von den 64 Bewerbern setzte sich nach etlichen Wirrungen letztlich der Nutzungsentwurf von Wolfgang Loock aus Köln durch. Der leitende Architekt Peter Becker verfolgte das Designziel, die Gebäudefassade aus dem Jahr 1900 mit ihrem markanten Eckturm möglichst originalgetreu zu rekonstruieren und an einen in moderner Optik gehaltenen, angrenzendem Bürobau anzuschließen. So entstand in einzigartiger Eleganz eine Kombination aus modernem Design und historisch restaurierten Elementen der Art-Deco Zeit. Nach dem Richtfest 1996 eröffnete das Hotel im Sommer 1997. Seitdem steht es für die dynamische Verbindung von Alt und Neu, von Tradition und Moderne – Eigenschaften, die es zu einem typischen „Berliner“ machen.

„Das Hotelgebäude stellt einen eindrucksvollen Kontrast zur modernen, in warmen Farben und edlen Hölzern gestalteten Inneneinrichtung dar“, fasst der Investor Convalor das Zusammenspiel von historischer Architektur und modernem Interieur zusammen, für dessen Gestaltung der Interior Designer Efe Erenler verantwortlich zeichnet. Das gründerzeitliche Eckhaus mit dem doppelten Mansarden-Geschoss macht mit seiner hellen Sandsteinfassade und einem markanten Eckturm auf sich aufmerksam.

"Das Hotelgebäude stellt einen eindrucksvollen Kontrast zur modernen Inneneinrichtung dar"

Auf die Geschichte als Geschäftshaus weisen die Bogenfenster im Erdgeschoss hin, hinter denen sich heute die Rezeption und die wohnliche Lounge befinden. Im Stil einer „Open Lobby“ gehen die großzügigen Bereiche mit Sitzlandschaft, Business-Corner und Bar ineinander über. Hier können die Gäste beim Blick durch die denkmalgeschützten Sprossenfenster Großstadt-Flair genießen. Wenige Schritte weiter liegen die viel besuchten Hackeschen Höfe, die Museums-Insel und das von quirligem Treiben erfüllte Quartier rund um die Oranienburger Straße mit historischer Synagoge, zahlreichen Shops und In-Lokalen.

Historische Baudetails finden sich mit traditionellen, farbig glasierten Wandfliesen und Säulen auch im Atrium des Hotels. Für kontrastreiche, urbane Akzente sorgen hier deckenhohe, metallene Raumtrenner mit Sprossen-Optik, die in der Lobby den derzeit angesagten Industrial Style aufgreifen und gemütliche Sitzbereiche abteilen. Stilmerkmale aus der Geschichte des Hauses treten in den Zimmern und Suiten in Dialog, wo Fischgrät-Parkett und hohe Decken auf Stoffe und Möbel im Retro-Stil treffen. Sie unterstreichen den generationenübergreifenden Charme des Gebäudes, in das neuer Komfort behutsam integriert ist.

Ebenso viel Charme verströmen die Gästebäder, durch die sich ruhige, warm-graue Naturstein-Akzente ziehen. Sie sorgen im Zusammenspiel mit viel Weiß und einer klaren Geometrie für willkommene Ruhe im Interior Design und erzeugen eine angenehme Wohlfühl-Atmosphäre. Wie auch im gesamten Hotel wird die Gestaltung der Bäder bestimmt durch das Miteinander von Tradition und moderner Geradlinigkeit. So gesellen sich zu den rechteckigen Aufsatzbecken mit puristischer Formensprache geradlinige Einhand-Hebelmischer. Ihr schnörkelloses, minimalistisches Design aus zylindrischen Formen passt perfekt in die klare, unaufgeregte Raumgestaltung. Nicht sichtbar ist die Betonung auf energetische Effizienz, die für Betreiber und Investoren ein zentrales Anliegen ist. Bestes Beispiel dafür sind die Thermostatarmaturen in der Dusche und an der Wanne, die zu einem effizienten Ressourceneinsatz bei vollem Komfort für die Nutzer beitragen. Sie erfüllen damit perfekt die Anforderungen an ein modernes Gebäudemanagement in diesem zeitlos-eleganten Großstadthotel.

  • Vor 120 Jahren als Büro- und Geschäftshaus errichtet, beherbergt das mehrstöckige Gründerzeitgebäude heute Vier-Sterne-Superior-Hotel.
    Foto: Christoph Leniger Fotografie GmbH
  • Traditionelle Bauelemente bilden in der Lobby einen spannenden Kontrast mit deckenhohen, metallenen Raumtrennern im trendigen Industrial Style
    Foto: Christoph Leniger Fotografie GmbH
  • In den 94 Zimmern und Suiten treffen Fischgrät-Parkett und hohe Decken aus der Gründerzeit auf moderne Stoffe und Möbel im Retro-Stil
    Foto: Christoph Leniger Fotografie GmbH
  • Gedeckte Farben un´d ein Materialmix sorgt in der Hotelbar für Gemütlichkeit
    Foto: Alexander Plaza Hotel
  • Ein nostalgisches Flair verbreiten die Facetten-Fliesen im Frühstücksraum
    Foto: Alexander Plaza Hotel
  • Die Restaurant Lounge ist lichtdurchflutet und um ein Rondell angeordnet
    Foto: Alexander Plaza Hotel
  • Foto: Alexander Plaza Hotel

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Aus
STEIN.KERAMIK.SANITÄR
Ausgabe 5.2020

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Das Marienviertel: Der Name „Marienviertel“ ist seit mindestens 1727 bezeugt und nimmt Bezug auf die im historischen Stadtgebiet gelegene St.-Marien-Kirche. Vor der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert teilten sich gleich mehrere kleine Gebäude das Areal des heutigen Hotels an der Ecke Rosenstraße/Anna-Louisa-Karsch-Straße. Im Jahr 1898 erwarb der Pelzwarenhändler Siegfried Abrahamsohn das Grundstück. Die alten Bauten wurden abgerissen und ein großflächiger Gewerbekomplex errichtet. Das 1900 fertiggestellte Gebäude Rosenstraße 1 bildet den baulichen Kern des heutigen Hotels. Der Gewerbekomplex beheimatete den Pelzhandel Abrahamsohn und einen Elektro-Händler, ab 1933 ebenso die Uhrmachergenossenschaft Alpina (später Dugena). Trotz starker Beschädigung des Hauses durch die Bombardierung im Zweiten Weltkrieg blieb der Betrieb bis 1953 in den behelfsmäßigen Räumlichkeiten. Nach dem Auszug der Firma zog schließlich die GHG Technik Berlin (Großhandelsgesellschaft für Technik Berlin) in das Gebäude und blieb bis 1990.

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Baudaten:

Projekt: Hotel Alexander Plaza
Ort: Berlin, Rosenstraße 1
Bauherr: Convalor Projektpartner GmbH, Köln
Bauträger: Berlanto GmbH, Berlin
Betreiber: Classik Hotel Collection GmbH, Berlin
Innenarchitektur: Efe Erenler, Berlin
Fertigstellung: 2019

Die sanitäre Ausstattung in den Bädern: Waschtischmischer Bozz, Dual Shower-System Freshline, Thermostat-Wannenmischer Objekta alle von Kludi GmbH & Co. KG

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